Für den Umgang mit Abweichungen von Prozessen und Qualitätsvorgaben muss jeder Arzneimittelhersteller geeignete Prozesse bereithalten und umsetzen, um fortlaufend die geforderte Qualität der Produkte sicherzustellen. Ursachen für Abweichungen sind vielseitig. Sie reichen von Qualitätsproblemen in den eingesetzten Rohstoffen, Materialien, Anlagen und Geräten bis zur mangelhaften Beschreibung oder Umsetzung der Herstellungs-, Prüf- und Qualitätssicherungsverfahren. Dabei können verschiedenste Gründe zu einem Stau der Bearbeitung von Abweichungen bzw. des Abweichungsmanagements führen. Die mit der Abarbeitung der Abweichungen verbundene Arbeitslast und die hiermit verknüpfte Bindung der personellen Ressourcen über alle Bereiche des Qualitätssystems kann sogar so groß werden, dass chargenrelevante Abweichungen nicht rechtzeitig bearbeitet und diese nicht ausreichend für die Freigabe der Produktchargen berücksichtigt werden. Daher prüfen aufsichtführende Behörden den Status und die Umsetzung des Abweichungsmanagements der Arzneimittelhersteller regelmäßig in ihren Inspektionen. Der vorliegende Beitrag veranschaulicht die Hintergründe und benennt Maßnahmen, wie man sich auf diese kritische Prüfung vorbereiten kann.